Der 100 Marathon Club Schweiz hat zu einem Marathon eingeladen, in dem 4 Länder berührt werden können.
von Toni Schlanser
Es gibt nicht viele Regionen auf der Welt, wo dies möglich ist. Insofern darf man von einer eigentlichen Weltpremiere sprechen. Das wollten sich die drei MILAs Barbara, Askia und Toni nicht entgehen lassen und fanden sich an diesem Samstagmorgen am Startort beim Bahnhof Rüthi SG ein. Bis zum Start kamen weitere 22 Läuferinnen und Läufer unterschiedlichster Herkunft zusammen. Die Stimmung war locker, fröhlich und entspannt – man merkte, dass vor allem das Lauferlebnis im Vordergrund stand.
Ausserdem fand eine weitere Premiere statt, denn Barbara wagte sich ziemlich spontan an ihren ersten Marathon! So machten wir uns bei Glockenschlag 10 Uhr in gemütlichem «Wohlfühl»-Tempo auf in Richtung Rheinbrücke. Diese mussten wir überqueren, um beim Drei-Länder-Eck die Liechtensteiner Grenze zu passieren. Nach dieser kurzen Startschlaufe fehlte jetzt nur noch das vierte Land. Wir kehrten um und setzten den Lauf auf der Schweizer Seite des Rheins fort. Bei läuferfreundlichen Bedingungen durften wir uns von leichtem Rückenwind flussabwärts in Richtung Bodensee tragen lassen. Obwohl der Regen bestimmt immer sehr nahe bei uns war, verschonte er uns glücklicherweise.
Nicht im Trockenen liess uns hingegen das Organisations-Team, welches sowohl an der Autobahnraststätte Kriessern (16 km), als auch bei der Trinkwasserstelle in Hard (27 km) je einen grosszügigen Verpflegungsposten eingerichtet hat. Von kalten und warmen Getränken über Bananen, Datteln, Früchte, Nüsse bis zu Cookies, Kuchen etc. wurde alles angeboten, was Läuferherz und -magen begehrte. Zwischendurch sorgte Roman, der mit Fahrrad und sogar mobilen Boxen entlang des Rheindamms unterwegs war, mit «ABBAmania» für beste Unterhaltung.
Bei der Brücke in Fussach überquerten wir den Rhein und bald folgte ein «Kulissenwechsel» zum Bodensee. So durchquerten wir Hard, Bregenz und 3-Länder-Marathon-Teilnehmer dürften hier das eine oder andere Déjà-Vu erlebt haben. Leider war der Uferweg zwischen Bregenz und Lochau infolge Baustelle gesperrt, weshalb wir auf die Hauptstrasse ausweichen mussten. Doch so kurz vor dem Ziel tat dies der Stimmung keinen Abbruch.
«Freistaat Bayern» war schon von weitem auf einer Tafel zu erkennen. Diese kündigte das 4. Land und gleichzeitig das Ende des Marathons an. Glücklich und erschöpft überquerten wir die Ziellinie. Herzliche Gratulation an alle – und insbesondere an Barbara! Dein erster Marathon ist nun absolviert, und das mit wenig Vorbereitung (Du bist anscheinend von Grund auf «parat»)! Nebenbei hast Du geduldig einen magenbedingt verlangsamten Kollegen ins Ziel begleitet!
Nach einem kurzen Fussmarsch zurück zum Bahnhof Lochau erwartete uns bereits die Crew mit Finisher-Medaille. Da eine ziemlich frische Brise vom See her wehte, war es nun wichtig, möglichst schnell in trockene Kleider zu kommen. Dank einwandfrei funktionierendem Gepäcktransport konnte dies rasch in die Tat umgesetzt werden. Bei nochmals grosszügiger Verpflegung wurden angeregt die Erlebnisse des Laufes ausgetauscht und langsam, aber sicher fand der erste 4-Länder-Marathon seinen Ausklang. Müde und ein wenig frierend nahmen wir den Heimweg in gut beheizten ÖV in Angriff.
An dieser Stelle ergeht ein grosser Dank an die Organisierenden:
Christian + Ursula Marti für die Idee und die gesamte Organisation
Rainer Hartmann für Gepäcktransport und Verpflegung
Roman Brüschweiler für Verpflegung und Unterhaltung!