November 15, 2009

Frauenfeld-Marathon: Deborah gewinnt zum 3. Mal in Folge

Deborah Balz hat das «Frauenfeld» beim Frauenfelder im Griff wie keine andere und holt nach 2007 und 2008 erneut den Tagessieg im (zivilen) Marathon. Auch die Mila-Männer mit Markus Halter, Felix Benz und Andreas Weiler zeigen überzeugende Leistungen auf dem Marathonrundkurs zwischen Frauenfeld und Wil. Im Halbmarathon laufen Bianca Jöhri und Stephan Schmidheiny gute Zeiten und im Waffenlauf gelingt Guido Bischofberger bei seiner Premiere bei den Militärs eine Spitzenklassierung. – Das alles am Tag, als die Schweiz in Nigeria U17-Fussballweltmeister wird!

von Felix Benz

Bis kurz vor dem Start wurde gerätselt, ob die der Jubiläumslauf bzw. die 75. Austragung des Frauenfelder Waffenlaufs zugleich auch den Schluss dieses Traditionslaufes sein wird. Die Waffenläufer erfuhren dann, dass auch 2010 in Frauenfeld wieder zum Militärwettmarsch eingeladen wird. Diese Nachricht wurde bei den Waffenläufern mit Freude und Applaus zur Kenntnis genommen. Und damit wird wohl auch der zivile Marathon Bestand haben. Ein Marathon und ein Halbmarathon, an welchen zum Saisonende immer auch einige Milas immer gerne teilnehmen und das durchwegs mit grossem Erfolg! So auch in diesem Jahr. Das Wetter war ideal zum Laufen, die Stimmung entlang Strecke wie meistens erstaunlich gut und davon profitierten alle Laufteilnehmer. Dank den jährlich wachsenden Teilnehmerfeld beim Halbmarathon, 802 Männer und 366 Frauen liefen heuer die 21,1 Kilometer, verzeichnete Frauenfeld einen neuen Gesamt-Teilnehmerrekord.

Deborah gewinnt dank starkem Finish
Der Hattrick in Frauenfeld wurde Debi nicht geschenkt. Mit Astrid Müller hatte sie in diesem Jahr eine besonders starke Gegnerin. Astrid hat in diesem Sommer nicht nur sehr starke Leistungen in den Bergen gezeigt (Lech und Galtür), sondern auch im Flachen. So lief sie vor kurzem den Chicago-Marathon unter drei Stunden! Es entwickelte sich ein spannender Zweikampf um den Tagessieg. In Wil bei Streckenhälfte lag Astrid Müller noch deutlich vor Debi. Doch ab Kilometer 30 konnte Debi neue Kräfte mobilisieren und sie holte die Zürcherin bei Kilometer 35 ein und distanzierte sie bis zum Schluss noch um 1:15 Minuten. Mit 3:04:39 Std. liess sich Debi zum dritten Mal in Folge als Marathon-Tagessiegerin feiern.

Markus, Felix und Andreas nach Plan
Die Wahrscheinlichkeit, beim einem relativ kleinen Feld von168 Marathonläufern und 35 Läuferinnen schnell jeder auf sich alleine angewiesen ist und sich kaum über längere Zeit Gruppen bilden, ist sehr gross. So haben sich die drei Mila vor dem Start abgesprochen und vereinbart, sicher bis nach Wil zusammen zu laufen. Dank diesem Entscheid konnten sich Markus, Felix und Andreas gegenseitig unterstützen. Dieser Gruppe schlossen sich noch weitere Läufer an und profitierten von der Zusammenarbeit der drei Milas über längere Zeit. Erst nach Kilometer 30 ?fiel? die Gruppe auseinander. Nachdem Andreas abreissen liess, konnte auch Felix bei Km 30 dem Tempo von Markus nicht mehr ganz folgen. Aber alle drei erreichten mit sehr guten Laufzeiten, d. h. nur wenig über drei Stunden, das Ziel auf dem Kasernenareal im Stadtzentrum der Thurgauer Hauptstadt auf den Plätzen 16, 19 und 25. Tagessieger wurde wie schon letztes Jahr Roland Stoll aus Weinfelden in 2:42 Std.

Stephan und Bianca im Halbmarathon
Die Startgelegenheit für einen weiteren Halbmarathon nutze Bianca. Sie blieb mit 1:55 ein weiteres Mal deutlich unter zwei Stunden für die 21,1 Kilometer und steht auf Rang 210 von 366 Klassierten. Auch Stephan lief von Wil nach Frauenfeld, seine Zeit von 1:44 Std. ergibt Rang 471. 802 Läufer erreichten das Ziel.

Guido, der Waffenläufer
Der Militärwettmarsch, wie der Waffenlauf auch bezeichnet wird, scheint unausweichlich vom «Aussterben» bedroht. Doch in Frauenfeld wurde der ständige Rückgang der Teilnehmerzahlen in dieser typisch schweizerischen Laufdisziplin erstaunlicherweise gestoppt. Die Organisatoren verzeichneten seit langem wieder einmal eine Zunahme der Teilnehmer (von 193 auf 227). Das war sicher auch ein Grund dafür, dass entschieden wurde, auch nächstes Jahr zum 76. Waffenlauf über die klassische Marathondistanz einzuladen. Einen kleinen Anteil an dieser Entwicklung hat auch Guido beigetragen. Er gehört zu den wenigen, die den Jubiläumslauf für einen ersten Start im Militärgewand, mit Sack auf dem Rücken und aufgebundener Waffe benützt haben. Und diese Premiere ist dem Mila sehr gut gelungen. Guido klassierte sich mit der ausgezeichneten Laufzeit von 3:28 Std. im 20. Rang inmitten der erfahrenen Waffenlaufspezialisten. Den Militärwettkampf gewann übrigens David Schneider in 2:51 Std.. Es scheint, dass der bis vor kurzem vorwiegend beim OL startende Wiler bei allem, was mit Laufen zu tun hat, absolute Spitze ist.

Noch einen Hinweis: Unter www.sport-heute.ch ist ein Beitrag mit tolle Bildern über den Frauenfeder 09 zu sehen.