September 12, 2009

Transalpine-Run – Tagesberichte 7. und 8. Etappe

Die 7. Etappe war hart: Ein langer Aufstieg mit 2145 Meter Steigung auf die Rappenscharte, der höchste Übergang des TAR auf 3000 Meter über Meer verlangte alles von mir ab, da musste ich richtig auf die Zähne beissen!Und die letzte Etappe, ein unvergesslicher Tag – ein tolles Finale in Latsch!

von Felix Benz

7. Etappe
(Freitag, 11. September 09) von Mals nach Schlanders über 35 km
2145 Höhenmeter im Aufstieg, 2411 Höhenmeter im Abstieg
Alle Engergiereserven aufgebraucht
Vor der zweitletzten Etappe hatte ich grossen Respekt, denn sie führte uns auf das „Dach“ der Tour. Nach dem Start in Mals folgte ein langer Aufstieg mit 2145 Meter Höhendifferenz auf die Rappenscharte. Die letzten vier Kilometer vor diesem Übergang waren an der Grenze des machbaren für mich: Eine weglose Geröllhalde beziehungsweise 1200 Meter Höhendifferenz mussten überwunden werden. Die Luft wurde dünner und dünner, ich benötigte meine letzten Energiereserven, um den höchsten Punkt aller Etappen auf über 3000 Meter zu bewältigen. Dieser Abschnitt war richtig hart, da bewegte auch ich mich nicht mehr im „Wohlfühlbereich“. Bevor wir den Abstieg unter die Füsse nahmen, genossen Fausto und ich aber doch noch die Aussicht. Denn das Wetter war zum Laufen wieder ideal, Sonnenschein und Bewölkung wechselten sich ab. Erstmals waren heute die Höhenmeter im Abstieg grösser als im Aufstieg, denn das Ziel in Schlanders lag 300 Meter tiefer als der Start. Dieser war mir nicht unbekannt, habe ich doch während den Mila-Trainingslagern schön öfters diesem schönen Ort besucht. Nach 5 Stunden und 16 Minuten hatten wir die 35 Kilometer zurückgelegt und sind wieder unter den 20 besten Master-Teams klassiert. Auf die 8. und letzte Etappe freue ich mich jetzt besonders. Sie beinhaltet zwar nochmals einen Aufstieg mit 1800 Meter, doch im Vergleich zu den bisherigen Aufgaben scheint der Schluss eher eine leichtere Aufgabe zu sein. Die Laufdistanz beträgt 28 Kilometer. Ich bin sehr zuversichtlich, dass Fausto und ich gemeinsam in Latsch die Ziellinie überqueren werden und zusammen mit allen anderen Freunden den Erfolg bei der Finisherparty gebührend feiern können.

Während ich am Samstagnachmittag/Abend Rückblick auf mein Laufabenteuer machen kann, sind hoffentlich viele von euch Lesern meiner Berichte am Altstätter Städtlilauf aktiv. Ich wünsche allen viel Erfolg, kann halt in diesem Jahr nur gedanklich dabei sein!

8. Etappe
(Samstag, 12. September 09) von Schlanders nach Latsch über 29 Km
1817 Höhenmeter im Aufstieg, 1894 Höhenmeter im Abstieg
Ziel erreicht – Ein unbeschreibliches Glücksgefühl
Meine lieben Freunde und Bekannte
Das erfreulichste natürlich zuerst: Fausto und ich haben nochmals einen grandiosen Lauftag erleben dürfen mit einem Zieleinlauf in Latsch, den wir nie vergessen werden. Die Emotionen sind riesig, fantastisch diese finale Etappe des TAR. Die Aufgabe war allerdings nicht ganz so einfach, bevor wir auf den letzten zwei flachen Kilometer zum „Schlussspurt“ ansetzten konnten, waren die Steigungen auf die Göflaner Scharte zu bewältigen. Oben angekommen, präsentierte sich das Vinschgau in ihrer vollen Pracht. Latsch bereits ersichtlich. Bis dahin war aber noch ein langer Weg, er führte Richtung Martelltal und Morter. Die letzten 10 Kilometer waren mir aus den Mila-Trainingslager bekannt. Doch in der heutigen Verfassung war das schon etwas anders. Dann der ersehnte Zieleinlauf im Dorfzentrum von Latsch: Ein riesen Spektakel! Ein unbeschreibliches Glücksgefühl erlebte ich, als ich mit Fausto Hand in Hand die Ziellinie überquerten und die Gratulationen von unseren Freunden entgegen nehmen durften. Besonder gefreut hat mich der Glückwunsch von Hans von der Mila-Pension Tanja. Fausto und ich waren das zweite Alpinrunner-Team im Ziel und durften wir mit Marco und Gary, welche heute wie auch an allen anderen Tagen für die Top-Leistung sorgten, die übrigen 7 Alpinrunner-Teams empfangen. Ein gewaltiger Erfolg für unsere Truppe. Ich bin stolz, dass ich mit den Alpinrunner an diesem Lauf dabei sein durfte.

Soweit meine ersten Eindrücke relativ kurz nach dem Zieleinlauf. Es gäbe noch viel zu erzählen, doch das etwas später. Zuerst geht jetzt ab an die Finisherparty, diese Fest haben wir uns verdient.
Ach ja, der Transalpine ist ja nicht nur ein Erlebnislauf, sondern auch ein Rennen. Und so sind Fausto und ich schon auch ein bisschen stolz auf unsere Klassierung. Mit der heutigen Laufzeit von 3:50 Std. erreichten wir den 17. Rang in der Masterwertung. An gleicher Position stehen wir in der Gesamtwertung, unsere Gesamtzeit beträgt 34:47 Stunden. Ein Platz in den Top 20, wir hätten uns das vor dem Start kaum zu träumen gewagt.

Und an der Schlussfeier war dann die Müdigkeit schon fastwieder vergessen. Die Siegerehrungen endeten mit der Verteilung der Finisher-Shirts. Jeder wurde auf die Bühne gerufen und durfte das begehrte Leibchen abholen und anziehen. Die Bilder und Video des Tages bzw. der ganzen Woche riefen zum Schluss die schönsten Momente des Transalpine-Run 2009 in Erinnerung.
Bisherige Tagesberichte siehe News 2, 3 und 4 sowie News Transalpine-Run: 8 Tage Keep on running

 

Noch mehr über den TAR im Internet
Weitere Informationen, Berichte, Bilder und anderes mehr vom Transalpin-Run sind zu finden auf www.alpinrunner.ch

Und selbstverständlich auf der Homepage des Veranstalters www.transalpin-run.com

Und Ranglisten sind auf www.datasport.com zu finden